Flaschenpost von Backwahn

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paulinchen

Re: Flaschenpost von Backwahn

Beitrag von paulinchen »

Backwahn
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Mäxle

Re: Flaschenpost von Backwahn

Beitrag von Mäxle »

Backwahn, du ist unglaublich

:muah: :muah: :muah:

Fortsetzung folgt....... ????

hoffentlich bald:

:applaus: :applaus: :applaus: :applaus:
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Backwahn
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Re: Flaschenpost von Backwahn

Beitrag von Backwahn »

Backwahn’s Eiland – 2. Woche
Ich verliere langsam das Zeitgefühl. Muss schon über eine Woche hier sein.
Die Blondine, es muss eine Kriegerin gewesen sein, keine Priesterin (sie hatte ein Kriegertattoo am verlängerten Rücken) hatte mich in einen Raum in ihrem Tempel geführt und gleich ihre Kleidung abgelegt. Sie wollte sich bestimmt für den Gottesdienst umziehen, ich hatte aber Angst, Teil eines geheimen Ritus zu Auffrischung der Stammes-DNA zu werden, mit mir nicht habe ich mir gedacht, ich bin doch grundanständig! Dazu kam es aber sowieso nicht, kaum hatte ich meine Meinung kundgetan, klopfte es auch schon an der Tür ihrer Kammer. Sofort wurde ich auf den Balkon geschickt, der Mann, der hereinstürmte sollte wohl nicht von mir erschreckt werden. Nach einem Tag wurde es mir dann aber zu dumm, so ein Balkon ist ja nicht der Brüller. Hier konnte ich aber wenigstens etwas über die Einwohner der Insel herausfinden. Einige der Rituale sind mir aber trotzdem fremd geblieben. Morgens, noch bevor der nicht vorhandene Hahn krähte, kamen schon die ersten Stammesmitglieder um am Tempelwasserbecken ihre Fahnen zu hinterlegen, damit sie am Nachmittag dort ihre Gebete zu halten. Natürlich waren mehr Gläubige als Gebetsplätze erschienen, so mussten ab und zu mal die Tempeldiener alle Gebetsfahnen einsammeln, was die Gläubigen natürlich mit lautem Geschrei quittierten. Später dann strömten viele Menschen zur Verteilung der Armenspeisen, einige der Leute mussten schon sehr ausgehungert sein, sie konnte man mehrmals an der Essensausgabe sehen. Dann gingen viele an den Strand um dort den Sonnengott anzubeten, er musste wohl Gefallen an roter Haut haben, darum waren nur sehr wenige Einheimische im Schatten zu finden. Als die Sonne am höchsten Stand ankam begann die Armenspeisung von neuem, auch das Tempelwasserbecken wurde jetzt von meist jungen Leuten genutzt. Es gab sogar Tempeldiener, die zu Gesang und Tanz aufriefen oder Wettspiele anboten.
Dann kam wieder die Wanderung zum Sonnengott, danach wieder die Armenspeisung. Als es dunkel wurde ist ein Teil der Stammesmitglieder in der Dunkelheit verschwunden um am Strand Fruchtbarkeitsrituale durchzuführen, andere wurden von den Predigern mit Gesang und Spielen unterhalten. Alles sehr seltsam. Ich habe mich dann vom Balkon abgeseilt und aus dem Staub gemacht. Im Schutze der Dunkelheit bin ich dann immer an der Küste entlang Richtung Osten gelaufen, an den Siedlungen auf die ich getroffen bin habe ich mich vorbeigeschlichen. Irgendwann fand ich dann eine große Höhle, diese muss wohl in grauer Vorzeit von Drachen bewohnt gewesen sein. Zu meiner Freude und Verwunderung bewohnten noch weitere Schiffbrüchige nachts diese Höhle, tagsüber kommen viele Einheimische, wahrscheinlich Suchtrupps, hierhin. Darum bin ich tagsüber mit meinen neuen Gefährten, die allerdings kein Wort von dem verstehen, was ich sage, an einem wundervollen Strand und lasse es mir gut gehen. Wir trinken vergorenen Fruchtsaft und die Kumpels rauchen da noch so'n Zeug, keine Ahnung was, aber lustig scheint's zu machen.
Ich habe auch anscheinend irgendwas abbekommen, gestern Abend haben mich die Jungs und Mädels in ein nahes Dorf mitgenommen, schon von weitem konnte ich lautes Rufen und seltsame Musik hören. Irgendwas stimmt mit mir nicht, ich hatte so seltsame Wahrnehmungen, also Hazulinationen oder so. Meine Fantasie gaukelte mir Dinge vor, die es eigentlich gar nicht geben kann. Ob ihr's glaubt oder nicht, ich hab den komischen Verkaufskanal-Fuzzi aus der ersten BB-Staffel singen gehört, es sollte wahrscheinlich singen sein. Die Eingeboren waren am ausflippen, keine Ahnung was die intus hatten. Nachher war dann auch noch der eine Typ von diesem Duo Modernes Reden da, nicht die Nora, der andere Sonnenbank-Heini. Isch schwöre. Und die Kriegerinnen und Krieger tranken einen roten Saft, echt aus großen Kübeln. Ich muss mich hinlegen, diese Droge die mir einer gegeben haben muss muss erst mal aus meinem Astralkörper raus.
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Re: Flaschenpost von Backwahn

Beitrag von Backwahn »

Backwahn’s Eiland – im April
Langsam komme ich wieder zurück im Leben an. Nach meinem Zusammenbruch wurde ich von der Ambùlancia in eine Manicomi gefahren, so wurde mir erzählt. Ich soll mir beim Absturz sehr stark den Kopf gestoßen haben, so dass ich unter einer temporären Amnesie gelitten hatte und dadurch das sogenannte „Don Quichotte-Syndrom“ ausgelöst wurde. Keine Ahnung was das alles sein soll, ist auch egal. Hier geht es mir gut, ich bekomme immer lecker Mittagessen, denn nur wer immer artig guten Tag sagt bekommt auch tüchtig zu essen. Morgens bekomme ich immer so kleine Pillen, die machen so richtig schön gleichgültig und dann darf ich auch wieder meine ich-hab-mich-lieb-Jacke anziehen und werde nach draußen in die milde Luft gefahren. Alles so schön hier.
Im Freizeitprogramm unternehmen wir, also meine Mitpatienten und ich, Ausflüge in die nähere Umgebung. Die Kollegen, also die anderen, das sind teilweise ganz schön schräge Vögel. Teilweise haben die den Wahn Popstars oder Promis zu sein, dabei habe selbst ich noch nichts von denen gehört, echt abgefahren. Der eine meint doch tatsächlich er hätte schon mal im Dschungel gelebt, der will beim Essen immer irgendwelche Spezialsachen haben, echt eklig. Und dann ist da noch das eine Mädel die meint sie könne singen und wäre nur abgewählt worden weil eine andere Zicke sie gedisst hätte. Singen wird auch nur überschätzt, aber sie ist schon was für’s Auge, alter Schwede nochmal. Die Insel ist schon von Gegensätzen geprägt, wie wir alle feststellen konnten. Einerseits wundervolle Gegenden mit Landbau und Viehzucht, tollen Fincas in malerischer Landschaft und kleinen, gemütlichen Dörfern. Auf der anderen Seite ist gerade die Küstengegend durch viele Bettenburgen und Bausünden stark verschandelt. Der Tourismus hat einen großen Teil der Insel bereits nachhaltig geschädigt. Tausende von Urlaubern werden täglich in Buskarawanen vom Flughafen in die Urlaubsorte gekarrt, dort werden die Touristen, die teilweise sehr viel Geld für ihren Jahresurlaub gezahlt haben, in Massenabfertigung Inselträume vorgegaukelt. Manch einer sieht von der Insel nicht mehr als den Hotelpool, den Teutonengrill und das Büffet. Schade. Die Insel hat doch so viel mehr zu bieten, wenn man sich nur auf sie einlässt. Kleine, versteckte Buchten laden zum relaxen ein, es gibt noch Häfen, die nicht zu Showhäfen mutiert sind, ursprüngliche und unberührte Flora und Fauna sowie echtes Handwerk und lokale Spezialitäten. Gerade das Essen spielt hier eine große Rolle, niemand wird je die hiesige Lebensart für sich entdecken können, wenn er sich nicht mit den Inseltypischen Gerichten, deren Herstellung und Bedeutung auseinandersetzt. Es ist natürlich nicht möglich, täglich für hunderte Urlauber authentische Landeskost zu kochen, dazu sind die Geschmäcker der Multikulturellen Urlauber viel zu verschieden, allerdings ist die oft abgelieferte Einheitskost leider auch nicht immer das, was man sich wünschen würde. Die benötigten Zutaten würden sich natürlich in den Mengen auch gar nicht lokal produzieren lassen, das ist klar. Bleibt für die Zukunft der Insel nur zu hoffen, dass der eingeschlagenen Weg zum Massentourismus nicht noch mehr zur Entfremdung führen wird und die evtl. noch vorhanden Chancen zur Rettung der Insel nicht ungenutzt bleiben.
Von einem Besucher eines Mitpatienten habe ich das Angebot bekommen, mit ihm und seiner Freundin/Frau auf seiner Yacht zur Insel St. George’s Island zu fahren. Zwischenstopp soll in San Juan sein. Ich habe natürlich sofort zugesagt, so eine Chance lässt man nicht ungenützt. In wenigen Tagen soll es los gehen, ich werde weiter berichten.
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