Ab jetzt musste ich mir Gedanken machen, das war jetzt vor ca. 14 Tagen, welche Farbe sollte man nehmen, auf dass einem keine "Rückenflossen" wachsen, vielen Dank nochmals, der FarbenFred war sehr hilfreich:
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Ich holte im Hornba.. eine 1l Dose Leinölfirnes, so 9 Eros rum, eine kleine Dose Verdünner, die ich aber nicht benutzt habe und bestellte in der Bucht eine 1000ml Dose Graphitpulver extrafein:
Das Öl und Pulver habe ich mal zum Probieren 1:1 Volumenanteile in einem alten Marmeladenglas gemischt, kräftig geschüttelt und ohne zu warten oder es sumpfen zu lassen einen Streifen des 4mm Blechs mittels Pinsel dünn bestrichen.
Um eine Trocknung herbeizuführen, habe ich einen Teil des Blechs von UNTEN, den anderen von OBEN, also der Farbseite, mit meinem Lieblingsgrillanzünder angeblasen. Ich benutze dafür einen Heißluftföhn von BOSCH. Kriegste jeden Grill in 2 Minuten zur Glut. Ganz ohne Chemie.
Ergebnis: beide Seiten nach 2 Minuten "fingertrocken", 8 Stunden später zum anfassen, schön schwarz. Das von oben geföhnte mit leicht matter Oberfläche, das von unten "gebratene" leicht glänzend. Geht, kannste lassen. Das OHNE wilde Chemie, Leinölfirnes is doppelt gekochtes Leinöl aus Leinsamen, das Puder Kohlenstoff

für den Öltip nochmals!
Bevor ich die untere Außenseite und die Luftkanal-Innenseiten des Portals rostfest machte, habe ich natürlich die Löcher für die Ankerschrauben bohren müssen. Da die Schraublöcher zwar gemessen angebracht waren, die Mittelpunkte der Schrauben aber durch das Einschmoddern nicht exakt sind, überlegt, wie man das lösen kann: SCHABLONE!

auf das Blech übertragen und großzügig ein Loch in die Unterseite gebohrt und entgratet.
Jetzt mittels Pinsel UND DICHTEN Handschuhen das Leinöl pur auf un unter das Blech aufgetragen und versucht mittels Heißluftfön zu trocknen. Nix geht. Umgebungstemp. mittlerweile bei 15 Grad, schade der Herbst kommt, und windig ist es. Das Blech erwärmt sich zwar, aber kommt schon wenige cm weg von der Einblasstelle nicht mehr "auf Temperatur".
Was tun. Also nach dem alten Motto "kommt der Prophet nicht zum Berg, kommt eben der Berg zum Propheten" dachte ich an das, was ein Kumpel mal sagte, "Harry, du grillst auch alles, was nicht bei ´3´ aufm Baum ist!"
Also den alten Grill angeworfen, eine ordentliche Höllenglut angeblasen - und das Portal von rechts, unten und links "gegrillt".

Hat funktioniert. Das Öl hat polimerisiert und eine schöne Schutzschicht an den später nicht mehr zugänglichen Bereichen ergeben
Jetzt mit dem Untergrund an den neuen Anker-Schrauben behutsam verschraubt. Der Schmodder muss ja erst noch richtig aushärten, in dem die Schrauben stecken. Und dran kommt man später jederzeit, da durch die Lufteinzugschublade jederzeit zugänglich.
Eine Kombination aus 4 Schippen Mörtel + 1 Schippe Feuermörtel soll jetzt die Steine halten, die auf einer Feuerklasse-A1-Steinwollepolsterung sitzen. Zum einen meine Hoffnung, dass die Polsterung so gut isoliert, dass der Mörtel hält, zum anderen die Ausdehnung des Blechs aufnehmen und den Mörtel nicht sprengt.
Zur Unterstützung seitlich gleich mit roten Backsteinen dazugemauert.
Das habe ich jetzt erstmal 1Tag anziehen lassen. Um die Zeit zu nutzen, aus Spanplatten ein fraktioniertes Innenportal gebaut und verschraubt.
Warum aufgeteilt?
Meine Hoffnung gilt dem besseren Entnehmen, da das Ding ja größer sein muss als das Loch, das es verstopfen soll, damit kein Lehmboden der späteren verlorenen Kuppelform aus dem Inneren herausfällt.
Und aus ein paar Reststücken die Luftregulierung geschweißt. Lange gegrübelt, wie die Regelung aussehen könnte, immer den Rechts-Links-Schieber im Kopf. Mein Sohnemann brachte mich auf die Idee ´Scharniere´ - zu wenig Platz, aber dann kam uns die Erleuchtung: SCHUBLADE!
Also wieder die Edelstahl Röhren geschnappt, 2 innere und 2 äußere abgelängt, angepasst und an- und reingeschweißt. In die Frontplatte Löcher gebohrt und ein Gewinde geschnitten (mit dem Schneidöl nie sparsam sein!), damit man thermosisolierte Handgriffe oder so anschrauben kann.
Hier habe ich einen abgebrochenen Spaten seines Stils beraubt, mit der Japansäge 2 Stücke abgeschnitten und in die Standbohrmaschine gespannt. Habe (noch

) keine Dreh- oder Drechselbank - also Loch durch das Rundholz, lange Schraube durch und in die Standbohrmaschine (BOSCH!!! pbd 40) Für den Bastler das Mekka! Funktionen wie eine 1500Euromaschine für ca. 250 Eros) eingespannt und mit dem Handhobel rundgedreht. Ein 100 Schmirgelpapier machte den Abschluss. Angeschraubt an die Luftregelschublade. Für vorläufig ganz nett geworden, die Eichengriffe:
Am nächsten Tag den Bogen fertig gemauert. Direkt am Kamin die Wolle etwas weggelassen, vielleicht entstehen dort ja doch mal Temperaturen über 1100°C!

Die Rückseite mit kleinen Eckzuschnitten und Feuermörtelgeschlossen, auf dass der Feuerbeton auch nicht direkt am Rauchrohr anliegt:
Letzte Aktion des Tages: Edding her jetzt, und die Kuppelform endlich auf den Boden aufzeichnen in 10cm Dicke.
Mit diesem Gedanken wollte ich reingehen und den Feierabend einläuten.
DOCH dann kam die Überraschung: Meine Perle kam heraus und sagte: "Schau mal was der UPS heute gebracht hat!"
Hammergeiles Teil! Also auch das, was der Postman brachte!

Ich hatte, um die Tür rustikal zu verschönen ein Gusseisenemblem "Grenzplatte Baden-Württemberg" für nur 30 Euro in der Bucht geschossen, das EXAKT auf die Tür oberhalb der Einschusstür passt:
Darauf ein Feierabend...
Der nächste Tag kam und ich überlegte, wie ich den großen Innenraum vorfüllen könnte, um nicht hunderte kg Lehm aufschichten zu müssen (erstmal welchen haben, siehe den LehmFred
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Lösung: Betonsteine. Die stapeln sich gut breit wie hochkant und gehen mit dem Dampfstrahler nach wieder sauber zu machen:
Rumtelefoniert und in der Mittagspause Lehm aus der Grube in Malsch bei KA geholt. Abenteuerlich! Ich durfte mit dem alten Audi A4 mit dem Hänger dran einem gut 10x so großen Riesenradlader hinterher fahren. Irgendwann auf dieser Achterbahnfahrt immer tiefer durch die Anlagen kam mir Gedanken "hier findet dich keiner"!

oder "denkt er dran, dass ich KEINEN 4radantrieb und 5m hohe Stollenreifen habe?"
Aber dann sind wir doch, ich jetzt mit Helm und Leuchtweste ausgestattet, an einem Abscheider angekommen.

Haushohe Anlage, in der der frisch gebaggerte Sand gaaaaaaaaaaaanz oben von Steinen größer Fingerhut befreit wird. Diese Steine von klein bis Medizinballgröße, gemischt mit kompakten Lehmbrocken, fallen dann geschossgleich aus diesem Rohr
Nach kurzer Zeit kennste den Sound von "Wasser" (sicher), "klein" (sicher), "mittel" (aufpassen) und "Meteor" (flüchten, definitiv FLÜCHTEN!!!!). Die Dinger schlagen richtig ein. Durch diesen Antrieb hat man SEHR schnell seine Lehmkübel voll und kann wieder heimwärts tuckern.
Daheim kam wieder Chang, der Schwerlaster aus dem Reich der Mitte, zum Einsatz:
Abends dann der heiß ersehnte Kuppelbau mit Lehm:
Nach ca. 2 Stunden: "habe Flasche leer!", bis auf einen Eimer Lehm alles verbraucht!
Kuppel zur Beurteilung durch die Fachleute hier im Forum freigegeben. Ich bitte um Eure Kommentare, was könnte ich besser machen (außer glätten, kommt am Ende, falls Formgebung noch nötig).
Maße der Innenkuppel: Höhe 52cm, Breite 95cm, Tiefe ab Bogen 75cm.
Unterbau: 6,4cm Schamotte mit 5cm Schaumglasplattendämmung
Aufbaudämmung wird 5cm Schaumglasplattendämmung, dann eine ganze Packung A1-Steinwolle, dann die zu erstellende Ummauerung auffüllen mit Perliten.
