Bienen im Strohkorb?

Willkommen im faszinierenden Reich der Bienen.
Hier könnt ihr alle Informationen rund um das Thema Imkerei austauschen.
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hufpfleger

Bienen im Strohkorb?

Beitrag von hufpfleger »

Hallo,

ich denke schon lange über Imkerei nach.
Nein, eigentlich nicht über Imkerei. Eigentlich möchte ich Bienen nur ein "zu Hause" geben. Imkerei verbinde ich mehr mit Honigertrag, Kosten, Gerätschaften, Arbeits/ Zeitersparnis..... Das geht mir zu sehr ins Professionelle.
Höher, besser, schneller, weiter, das will ich nicht mehr, deshalb wird die TE610 auch durch eine 25/2 ersetzt.
Mein Traum wäre eine Bienenhaltung im Strohkorb. Vielleicht ein Minihonigraum oben drauf, der im Herbst durch einen Strohdeckel ersetzt wird und ich als Belohnung den Bienen 40cm² Wabenhonig stehle. Vielleicht auch im Holzstamm. Eine Zufütterung mit Zucker möchte ich eigentlich vermeiden.
Da tun sich aber einige Fragen auf. Mein Vater hat die Imkerei eingestellt, als die Varroa in unsere Gegend kam. Was macht man heute dagegen? Gibt's da ein wirksames Mittel? Irgendwo habe ich mal von kleineren Wabenzellen gelesen, hilft das? Obwohl das ist bei Naturbau ja nicht möglich. Braucht man eine Versicherung?
Was meint ihr, geht das?
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Siggi
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Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von Siggi »

Das optimale für die Bienen bei deren Haltung und Betreuung ist eine moderne Zargenbeute die auf die Bedürfnisse der Bienen ausgerichtet ist.
Jede andere Haltung(vor allem in den so genannten Bienenkästen) ist Tierquälerei und führt unweigerlich zum Verlust des Bienenstaates.
Die moderne Biene ist nicht mehr alleine überlebensfähig, sie braucht die Unterstützung und Führung durch den Imker.
In Europa gibt es keine wildlebenden staatenbildenden Bienen mehr, sie sind ausgestorben.
Grüße vom Siggi

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fallstein
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Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von fallstein »

Hallo in die Nacht!

Mit der Varroa wird vieles schwerer.

Die klassische Behandlung ist heute das Verdunsten von Ameisensäurelösung mit dem sog. Nasenheider Verdunster oder ähnlichen Apparaturen - am besten im späteren Sommer nach der Honigernte und bei hinreichend hohen Temperaturen. Vorweg eine Varroadiagnose ist hilfreich und hilft, den Befallsgrad einzuschätzen (z.B. Puderzucker-Diagnose, einfach, schonend und günstig).

Im Spätherbst empfiehlt sich dringend und unbedingt eine Behandlung mit Oxalsäure, die nicht verdunstet, sondern als Lösung auf die Bienen in die Wabengassen gespritzt wird - dazu sollte es schon ordentlich kalt gewesen sein, damit das Volk brutfrei ist und hoffentlich bis Frühjahr bleibt. Varroen entwickeln sich in der verdeckelten Brut.

Es gib andere Chemikalien auf dem Markt, aber die hinterlassen teils giftige Rückstände in Volk, Wachs und Honig. Ameisensäure verfliegt und schadet ansonsten am ehesten nur den Benen selbst. Oxalsäure ist ungiftig in den hier betrachteten Konzentrationen (kommt natürlich vor in Rhabarber und Stachelbeeren).

Mit einem Bienenkorb hast Du erschwerte Möglichkeiten der Behandlung und auch der Diagnose. Das ist schon bei der Bienenkiste so. Optimal ist das Handling bei der Imkerei in Zargen mit Rähmchen. Das gilt auch für alle restlichen Arbeiten, vor allem das Ernten - wenn man denn wirklich imkern will.

Bedenke noch etwas: Die Bienen werden nach etwa drei Jahren den Wabenbau verlassen wollen, wenn Du die Waben nicht erneuerst bzw. den Bienen eine sukzessive Erneuerung ermöglichst. Mit jeder Brutgeneration bleiben die Larvenhäute in den Zellen zurück, so dass die Zelle kleiner und kleiner wird. Irgendwann muss das Volk dann den Bau verlassen. Bei der Zargenimkerei kein Problem, da Du die Waben sukzessive austauschen kannst.

Bei der Imkerei in Bienenkörben musste man die Völker daher ab und an abschwefeln oder - wenn es gelang - heraustrommeln. Mühselig und nicht erbaulich. Bei der Bienenkiste, mit der meine liebe Frau angefangen hat, werde ich das kennenlernen, wie da das Ernten und Erneuern funktionieren soll. Parallel haben wir aber auch Völker in Zargen (DN), so dass sie beide Wege kennenlernen kann.

Ich kenne das Imkern noch aus Kinder- und Jugndtagen; wir hatten bis 40 Wirtschaftsvölker mit Wandern und allem Pipapo.

LG,
Michael
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fallstein
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Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von fallstein »

Morgen ist auch noch ein Tag. Mit neuen Aufgaben....

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hufpfleger

Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von hufpfleger »

Hallo,

Erst mal Danke für eure Hinweise.
Ich hab mal etwas gesucht. Die Korbimkerei scheint wieder im Kommen zu sein.
Die nächsten Tage werde ich mich mal in diesem Forum etwas einlesen:

http://imkerforum.nordbiene.de/viewforu ... 3420c7f3f9

Da sind auch Hinweise auf verschiedene Filme.

......wenn der Tag doch 36 Stunden hätte.....
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Siggi
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Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von Siggi »

Ich habe eine gerade für Neulinge interessante Seite gefunden: :klickmich:
Grüße vom Siggi

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hufpfleger

Re: Bienen im Strohkorb?

Beitrag von hufpfleger »

Danke für den link,

ich glaube, die "Winterlektüre" ist gesichert. Bienen sind ja ein unendliches Thema.
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