Was braucht man alles für die Imkerei?

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Amboss
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Amboss »

Habe ich bald, habe ich bald....
Bald schleuder ich den Rapshonig.....
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Diavolo

Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Diavolo »

Amboss hat geschrieben:Habe ich bald, habe ich bald....
Bald schleuder ich den Rapshonig.....
Pass auf, dass keine Wildschweine dabei sind...
Und wenn, einfach den Michel rufen - der macht sie platt!
:hihi:
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Klaus
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Klaus »

Amboss hat geschrieben:Habe ich bald, habe ich bald....
Bald schleuder ich den Rapshonig.....
Wunderbar......wäre gerne dabei!
Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken ( Noka)
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TJP1976
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von TJP1976 »

Amboss hat geschrieben:..........Bald schleuder ich den Rapshonig.....
Für den Fall das der Honig per Post nach Hessen reisen würde.................
:undwech:
Grüße aus Wald-Hessen
Torsten
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Man schafft sich nicht nur Freunde, wenn man ausspricht was man denkt!
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Amboss
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Amboss »

Hallo zusammen,

für den Eigenbedarf produzieren meine Bienen zu viel :pfeifend:

Schaut doch mal hier:

Mein Bienen Blog

- nicht ganz aktuell, aber in Kürze kommt ja der Rapshonig 2013 dazu -

Liebe Grüße
Christian
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Siggi
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Siggi »

TJP1976 hat geschrieben:
Siggi hat geschrieben:
TJP1976 hat geschrieben:........... "Fachausdrücke" zu entschüsseln........
Welche, ich helfe gerne!
Wenn jemand Zeit hat und mir noch ein wenig was dazu zu schreiben mag, gerne.

Entdecklungsgeschirr, was mache ich damit auf?
Entdecklungsgabel -"-
Stockmeißel -> damit wird wohl was gelöst, nur was?
Hobbocks, -> ?
Rähmchen = 10-11 pro Zarge ->?
Zargen ?
Tracht -> könnte damit der Blütenhöchsttand gemeint sein?
Mittelwände -> sind das die Waben, die man kaufen muß?
Ableger -> kenne ich nur von Pflanzen, wie legt man Bienen ab?
:danke:
Ja,ja Fragen über Fragen
---
LG
Torsten
Hallo Torsten,
Ich mache gleich beim Schleudern ein paar Bilder zu Deinen Fragen.
Grüße vom Siggi

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Siggi
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Siggi »

TJP1976 hat geschrieben:
Siggi hat geschrieben:
TJP1976 hat geschrieben:........... "Fachausdrücke" zu entschüsseln........
Welche, ich helfe gerne!
Wenn jemand Zeit hat und mir noch ein wenig was dazu zu schreiben mag, gerne.

Entdecklungsgeschirr, was mache ich damit auf?
Wenn der Honig reif ist (die Bienen tragen ihn mehrmals um und versetzen ihn mit Sekreten aus dem Honigmagen) und genügend Feuchtigkeit verloren hat, wird er verdeckelt.
D.h. die Bienen verschließen mit einer dünnen Wachsschicht die Zelle in der der Honig ist.
Wenn man den Honig schleudern will, müssen zuvor die Zellen entdeckelt werden.
Das geschirr ist eigentlich nur ein Ständer, auf dem die Wabe steht mit einem Auffangbehälter für den heruntertropfenden Honig.

Entdecklungsgabel -"-
Mit den vielen dünnen Zinken der Gabel geht man unter die Deckel der verdeckelten Waben und hebt diese ab.
Das ist aber eine große Kleckerei!
Ich nehme zum Entdeckeln nur noch einen Heißluftfön, das geht bedeutend schneller und sauberer. Die Gabel kommt nur bei Problemstellen zum Einsatz.
So sieht es aus:
k-Fachausdrücke 001.jpg
k-Fachausdrücke 001.jpg (50.85 KiB) 4907 mal betrachtet
Stockmeißel -> damit wird wohl was gelöst, nur was?
Ein wertvolles Bienenprodukt ist Kittharz, auch Propolis genannt.
Da nehmen die Bienen zum Abdichten, verkleben und desinfizieren.
Am liebsten kleben sie die Waben an die Zargen fest. Will der Imker sich eine Wabe ansehen braucht er einen Stockmeißel zum lösen.
Mit der anderen Seite des Meißels läßt sich sehr gut Wildbau entfernen.
Auf dem Bild ein Smoker und der Meißel.
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k-Fachausdrücke 004.jpg (53.96 KiB) 4907 mal betrachtet
Hobbocks, -> ?
Sind einfach nur Behälter für Honig, in der Regel mit einem Abfüllhahn.
Die gebräuchlichste Größe ist für 40 kg Honig.
Beim Schleudern wird ein Sieb zur Filterung auf den Hobbock gelegt.
Ich spanne noch eine feine Damenstrumpfhose (ja, eine ungetragene) darüber, damit das Sieb nicht von den feinen Wachsresten verstopft wird.
k-Fachausdrücke 003.jpg
k-Fachausdrücke 003.jpg (57.28 KiB) 4907 mal betrachtet
Rähmchen = 10-11 pro Zarge ->?
Damit die Bienen nach der Imkerordnung bauen, und nicht wild in der Gegend herum, gibt der Imker einen Bebauungsplan vor.
Dieser sieht vor, dass die Wohnungen (Zellen) überprüfbar, also herausnehmbar sind. Dafür werden Holzrahmen (die es in verschiedenen Abmessungen gibt (teilweise sogar regional unterschiedlich) eingesetzt, in Kalt- oder Warmbau (längs oder quer zum Flugloch). Ich verwende DN (Deutsch Normalmaß) im Kaltbau, ein anderes beliebtes ist "Zandermaß".
In die Rähmchen werden Drähte gespannt, auf denen Wachsplatten (Mittelwände) gelötet (die Drähte werden mit einem Traffo heiß gemacht, damit sich das Wachs einschmilzt). Mittelwände werden verwendet, um den Bienen die Arbeit zu erleichtern und sie nicht soviel Wachs ausschwitzen müssen, denn zur Erzeugung von 1kg Wachs verbrauchen die Bienen 6kg Honig.


Zargen ?
Ein Bienenhaus besteht in der Regel aus 3 Etagen (Zargen) in denen jeweils die Rähmchen (Waben) sind.
Die unteren beiden Zargen bezeichnet man als Brutraum, in der die Königin lebt und Eier legt, die die Bienen aufziehen.
Über der 2. Zarge kommt ein Absperrgitter, das den Brutraum vom darüberliegendem Honigraum trennt. Die Bienen passen hindurch, aber die Königin nicht, weil sie etwas dicker ist.


Tracht -> könnte damit der Blütenhöchsttand gemeint sein?
Ist nichts anderes als der eingetragene Nektar und die Pollen.

Mittelwände -> sind das die Waben, die man kaufen muß?
Beschreibung siehe oben, kann man kaufen (1kg ca. 16 Platten DN ca. 16€) oder selbst gießen ( Form ab 250€ oder Selbstbau)
Ich schicke mein eingeschmolzenes Wachs ein und bekomme dann 1kg Mittelwände für 3,50€


Ableger -> kenne ich nur von Pflanzen, wie legt man Bienen ab?
Wenn es den Bienen zu eng wird in Ihrer Beute (Wohnung) ziehen sie sich eine neue Königin (das Volk teilt sich).
Bevor die Neue schlüpft haut die Alte mit den flugfähigen Bienen ab (Schwarm).
Das ist die normale Vermehrungsart der Bienenvölker, die aber für den Imker nicht so gut ist!
Daher produziert der Imker gesteuert Ableger (Jungvölker), was auch ein Mittel zur Schwarmverhinderung ist.
Dafür gibt es viele verschiedene Methoden.


:danke:
Ja,ja Fragen über Fragen
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Torsten
Grüße vom Siggi

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willi1

Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von willi1 »

Moin Siggi,
Ich lese grade das du mit einem Heißluftfön entdeckelst.
Wie geht das ? Wo bleibt das Deckelwachs ?
Macht das die Waben nicht auch kaputt ?

Grüße
Wilhelm
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Siggi
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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Siggi »

willi1 hat geschrieben:Moin Siggi,
Ich lese grade das du mit einem Heißluftfön entdeckelst.
Wie geht das ? Wo bleibt das Deckelwachs ?
Macht das die Waben nicht auch kaputt ?

Grüße
Wilhelm
Hallo Wilhelm!
Das ist ein Quantensprung bei der Honigernte! :gut:

Vorraussetzung ist natürlich ein neuer sauberer, der keinen alten Staub oder sonstige Ablagerungen herausbläst.
Je mehr Watt er hat um so besser, weil die Verweilzeit auf einer Stelle damit kürzer wird und der Honig sich nicht erhitzt.
Die Masse des Honigs in einer Wabe ist ca. um den Faktor 100 höher als das Wachs, d.h. das Wachs wird schneller Heiß als der Honig und schmilzt einfach zur Seite oder spritzt weg. Die Waben schmelzen max. bis zum Honigniveau in der Zelle.
Das geht so schnell, dass Du mit dem Fön nur ein paar Sek. über die Wabe schwenken mußt, nach der 3. Wabe hast Du ein Gefühl dafür.
Ich kratze hinterher noch einmal über die Waben, damit sich nur angeschmolzene Waben auch ganz öffnen.

Nachteil:
Bei Honigmengen ab ca. 5kg kannst Du Dein normales Doppelsieb vergessen, weil sehr viele lose Wachspartikel die bei diesem verfahren auf der Wabe bleiben, dieses sehr schnell verstopfen.
Das ist dann eine große Sauerrei!

Abhilfe:
Ich nehme eine feine Damenstrumpfhose (größte Größe) (ja, ich werde im Geschäft, bzw. an der Kasse immer dumm angesehen), knote die Beine ab und schneide sie ab. Dann ziehe ich die Strumpfhose über den Hobbock und lasse den Honig in die Hose laufen.
Wenn der Hobbock voll ist, wirds noch mal etwas kniffelig, ab besten mit 2 Personen die Strumpfhole abnehmen, ohne das sie in den Honig taucht, das braucht ein bischen Übung! Hose langsam aus dem Honig ziehen und den Bund zusammenhalten. Du glaubst gar nicht wie dehnbar die sind.
Jetzt ist Deine Kreativität gefragt!
Es dauert eine ganze Zeit, bis der ganze Honig herausgelaufen ist. Ich knote den Bund zu, und hänge die Hose an einen Nagel in ca. 1,5 Meter Höhe frei auf (wobei natürlich der Hobbock daruntersteht). Du kannst Dir ein Gestell bauen, an das du den Strumpf hängst, wenn Du keinen Nagel (Haken) in Deine Küchendecke machen willst, oder einen Besenstiel über 2 Stühle legen. Man kann den Strumpf aber auch von Hand ausstreichen, wärend eine 2. Person diesen festhält (sie sollte aber stark und ausdauern sein, weil durchaus 20kg da drin sein können).
Bei der Aufhängemethode läßt Du es einfach hängen bis es leer ist, nimmst einen 2. Strumpf und einen neuen Hobbock und machst weiter.

Ich filter den Honig zusätzlich noch durch ein Spitzsieb, meist ziehe ich die Strumpfhose direkt über das Sieb.
Grüße vom Siggi

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Re: Was braucht man alles für die Imkerei?

Beitrag von Siggi »

Habe gerade ein Foto am Bienenstand gemacht, von dem ausgefiltertem Restwachs!
Ich verfütter das einfach an die Bienen in einer Futterzarge.
Das ist der Rest von 70kg geschleudertem Honig, ist schon eine Menge, da macht jedes Doppelsieb schlapp.
k-Garten 006.jpg
k-Garten 006.jpg (169.49 KiB) 4814 mal betrachtet
Grüße vom Siggi

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