Backmalz selbstgemacht

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Hochrheinbahner
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Backmalz selbstgemacht

Beitrag von Hochrheinbahner »

Hallo SBO-Freunde,
auf der Suche nach Backmalz hatte ich leider kein Erfolg. Drei Reformläden hatte ich abgeklappert und keins erhalten.
ich habe mich dann mal über das Net auf die suche gemacht und bei einem Forum der Firma Häussler folgendes gefunden.
  • Rezepte & Tipps

    Backmalz selbstgemacht

    Warum Backmalz? Bei der Herstellung entstehen Malzzucker und Röststoffe.
    Malzzucker fördert die Gährung, da er für die Hefe leicht verdaulich ist,
    Malzzucker verbessert die Krustenbräunung und den Geschmack des Brotes;
    die Röststoffe dienen als zusätzlicher Geschmacksverbesserer. UND:
    im eigen Backmalz ist kein fremder "Krempel" drin :-)

    Bevor es Schimmeliges gibt:
    1.) Keimfähigkeit des Getreides testen!
    2.) Staunässe vermeiden!
    Feuchte = Ja
    Nässe = NEIN

    Man besorge sich Weizen, Dinkel, oder Gerstenkörner.
    Am Besten direkt beim Bauern, oder aus dem Bioladen.
    Bloß keins aus der Naturkostabteilung des Supermarktes.
    Naturkost ist eventuell begast … (und damit nicht keimfähig).

    Dazu einfach nur einen Teelöffel Getreide im Teesieb keimen lassen.
    Wenn es keimt, ist es ok, sonst eben nicht, dann neue Körner kaufen.

    Das Getreide sollte ungeschält sein, weil beim schälen oft der Keimling verletzt wird.
    Die Idealtemperatur für die Keimung liegt bei 18°C - 22°C,
    der Standort sollte hell aber ohne direkte Sonneneinstrahlung gewählt werden.
    Da die Chlorophyl-Bildung (grüne Färbung) unerwünscht ist,
    sollte man einen hellen, schattigen Standort wählen.
    Getreide benötigen 3 - 5 Tage zur Keimung.
    Ist nach dem fünften Tag das Getreide nicht fast komplett gekeimt,
    ist die Keimfähigkeit nicht mehr optimal und man sollte sich überlegen,
    die Saat anderweitig einzusetzen (essen oder als Quellstück verbacken),
    was nicht keimt muß ja nicht schlecht sein, nur eben nicht keimfähig.

    Unbehandelte Bio-Ware keimt am besten.
    Alles eine Frage der Herkunft und Behandlung nach der Ernte.

    Getreide ca. 12 Stunden in frischem, kaltem Wasser quellen lassen.
    Dann in ein Küchensieb geben und 2x - 3x täglich mit kaltem,
    klarem Wasser spülen.
    Die Körner müssen feucht sein und dürfen nicht im Wasser liegen,
    dann faulen sie.
    Also z.B. Körner im Sieb abspülen und das Sieb dann auf einer
    Schüssel abtropfen lassen - fertig.
    Nebeneffekt: das wenige Wasser in der Schüssel hält durch
    Verdunstung die Körner leicht feucht.

    Wenn der Keim (die erste kleine weiße Wurzel) zu sehen ist und der dann
    einige Millimeter lang ist (es darf kein grüner Sproß entstehen), das gekeimte Getreide auf ein Backblech geben und bei ca. 60°C mehrere Stunden trocknen (darren).
    Temperaturen von 63°C und mehr sollten vermieden werden,
    damit die Enzyme nicht zerstört werden.
    Alternativ kann man auch relativ heiß (bis zu 130°C) darren /
    eigentlich rösten und bekommt dann eine sehr aromatische Basis
    mit leichtem Malzgeschmack. Ich mische gern beide Varianten vor dem mahlen.
    Gemahlen verliert das Backmalz schnell seine Enzymaktivität.

    Wer NUR den Geschmack haben will, probiert mal reinen CARO-Kaffee(-ersatz),
    das ist allerreinstes Gerstenmalz, solange es nicht mit anderen Aromen gemischt wurde;
    bitte beim Kauf auf den Vermerk „aus Gerstenmalz“ achten, sonst schmeckt es nicht.

    Tipp für Steinbackofenbesitzer:
    bei ca. 130°C die eine Hälfte der gekeimten Körner in den auskühlenden
    Backofen geben, nahe einer Wand platzieren.
    Hier ist etwas Forschergeist nötig, da das geröstete Getreide nach einiger
    Zeit bitter wird, es muß also zwischen durch probiert werden.
    Die Körner werden dunkel und der angenehm süßliche Malzgeruch ist zu bemerken.
    Dann ein paar Körnchen rausnehmen, zerbeißen und probieren.
    Nach 45 Minuten wirds meist kritisch. Das Malz schmeckt dann fast schon bitter.
    Bei 60°C die 2. Hälfte in die Ofenmitte stellen und wenn der Ofen kalt ist,
    ist die Resthitze perfekt genutzt, das Backmalz sicher fertig
    und nix wurde zu heiß.

    Anwendung: ca. 2 % - 7 % des Malzes gemahlen dem Brotteig zusetzen.

    Gruß
    Bill
Ich denke das könnte euch auch interessieren , vieleicht könnt ihr ja mal eure Erfahrung und Meinung dazu abgeben.

Viele Grüße Hochrheinbahner Gerd
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Re: Backmalz selbstgemacht

Beitrag von Steini »

Hallo Gerd,

so was ähnliches habe ich schon einmal gelesen:

Backmalz selbst herstellen

LG, Steini

P. s.: hört sich zwar gut an, wäre mir aber ehrlich gesagt zu aufwändig.
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Bernd
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Re: Backmalz selbstgemacht

Beitrag von Bernd »

Hallo Gerd,

bei der Beckmühle in Keltern kannst Du Backmalz und auch Brotgewürz bestellen.

Ich kann Dir aber auch ein Päckchen schicken.

Adresse und Menge über PN mitteilen.

Gruß aus Neulingen Bernd
Wer den Bäcker kennt, braucht vor dem Essen nicht zu beten
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