Wikinger Blut

Alles rund um das selbstgemachte "Tröpfchen"
Wein, Schnaps und Liköre aus eigener Herstellung
Holli

Wikinger Blut

Beitrag von Holli »

Hallo Steinbackofenfreunde,

heute möchte ich euch mein Wikingerblut vorstellen.
Wikingerblut ist ein Kirschwein mit Honig. Wenn man so will ein Kirschmet.
Am häufigsten trifft man ihn auf mittelalterlichen Märkten oder bei Ritterspielen an.
Zuerst das Rezept, dann die Bilder

Wikinger-BlutFür einen 20 Liter Ansatz

8 kg Sauerkirschen
4 kg Honig
Wasser
1 Fläschchen Hefe Typ Portwein
20 ml Antigel
8g Hefenährsalz
eventuell Zitronensäure

nach der Gärung
Schwefeltabletten
Vitamin C

Als erstes besorgt man sich die „Chemikalien“. Dann die Sauerkirschen und den Honig.

Bei den Sauerkirschen kann man sehr gut auf gefrorene Ware zurückgreifen.

Vorteil: die Sauerkirschen sind sehr günstig, Abfall frei und durch den Gefriervorgang

verflüssigen sie sich besonders gut.

Als erstes werden die Sauerkirschen mit der Hand in einem Bottich zerdrückt.
Dann wird der Honig in lauwarmen Wasser aufgelöst, Hefenährsalz, Hefe und Antigel zugeben,
alles vermischt und zu den Sauerkirschen geben.
Dann mit Wasser auf 20 Liter auffüllen und an einen warmen Ort stellen.
Der Ansatz sollte nach 2 Tagen anfangen zu Gären.
Diesen Vorgang nennt man Maischegärung. Das heißt, die Früchte werden nicht als erstes
ausgepresst sondern erst vergoren und dann abgepresst.
Dadurch lösen sich die Farbstoffe in der Fruchtschale besser und die Saftausbeute ist höher.
Für meinen Weinansatz habe ich einen Hobbock verwendet wie er auch von Hobby-Bierbrauern
gebraucht wird. Er hat eine Literanzeige und einen Ablaufhahn.
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Leider setzen sich die Kirschen als kompakte Schicht an der Oberfläche ab und werden jetzt einmal untergedrückt, um wenigstens eine Umschichtung zu erreichen.
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nach 10 Tagen werden die Kirschen mit Hilfe eines Küchenhandtuches abgepresst.
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Das Wikinger Blut gärt jetzt einige Wochen.Wenn die Gärung nachlässt gibt man vorsichtig Honig hinzu, um einen möglichst hohen Alkoholgehalt zu erreichen.
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Seit dem Ansatz des Weines ist etwa ein Jahr vergangen. Das Wikinger Blut hatte Zeit zum Reifen.
Die gestrige Weinprobe hat Mausi und mich positiv überrascht.
Das Wikinger Blut ist feinherb und hat keine Ähnlichkeit mit den sonst pappsüßen Obstweinen.
Vielmehr erinnert er an halbtrockenen Spätburgunder.
Die Mühe und die lange Wartezeit haben sich auf jeden Fall gelohnt.
Wird wiederholt
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hobbywurster

Re: Wikinger Blut

Beitrag von hobbywurster »

:tach: :tach:



Dieses Werl, dass birgt ja Geheimnisse, da kann man(n) nur mit

den Ohren schlackern! :buddeln: :wein:

Ich glaub, ich muß da mal näher ran fahren!?

Die haben da immer zu Essen und zu Trinken! :koch: :durst: :undwech:




PS. In Bad Hersfeld auf dem Johannisberg (früheres Kloster) gab es auch selbstgemachten

Kirschwein, wir nannten den immer "Büchsenöffner"!

Ein Schelm, der jetzt was schlechtes denkt!!!!!!!!!!!!!! :rofl: :undwech:
distein

Re: Wikinger Blut

Beitrag von distein »

Super Holli, kann man da was von mit aufs BOT bringen?

Sind zwar nicht so viele Frauen da
und niemand weiß jetzt schon, ob
sie Wobby´s Geheimanwendung
brauchen!
Aber stimmt schon, das ist auf
den Mittelaltertreffen und bei den Spiel-
leuten usw. einfach der Frauenhit

So,
und jetzt bitte offline den Cartoonist vom
Absacker bitten einen Dosenöffner*) zu
zeichnen.
Titel:
"Ich trinke nie mehr einen Dosenöffner"

Dieses Pärchen kann dann schön gerahmt an
verdienstvolle Mitglieder(-und Ohneglieder-)
verliehen werden.
Melde mich bereits als Interessenten an!

*) er darf wahlweise auch einen Büchsenöffner zeichnen
Holli

Re: Wikinger Blut

Beitrag von Holli »

@ Hobbywurster

Vor einiger Zeit hatte ich Kolleginnen zu Besuch. :boobs:

Es gab selbstgemachten Erdbeerwein.

Das Zeug war kühl, süß und süffig. Nebenbei hatte der Wein so etwa 15% Alkohol. :twisted:

Trotz Warnung griffen die Kellnerinnen kräftig zu. :coktail:

Nicht lange darauf krabbelten sie lallend auf allen Vieren im Haus herum. :lol:

Am nächsten Tag war es den Weibern soooo peinlich :roll:


@ distein

Ich würde gerne was zur Verkostung mitbringen.

Aber leider kann ich aus beruflichen Gründen nicht kommen. :cry:

Ausser im Urlaib muss ich jedes Wochenende arbeiten. :kochen:
distein

Re: Wikinger Blut

Beitrag von distein »

Bitte gib mir die Adresse deines Arbeitgebers.

Ich möchte als Dieter Stein, Europa,
eine Pedition stellen,
dass du an diesem Wochenende zum Wohle
der Völkerverständigung frei gestellt wirst.

Wir werden zum Ausgleich die Anwesenheit
an einem Betriebsfest-Wochenende kostenlos
anbieten.

Rückfragen an
DiDa
02691 - 8661
oder
dsadeätt-online.de

Wir werden zur Stelle sein
Tunnelofen

Re: Wikinger Blut

Beitrag von Tunnelofen »

Wenn Holli nicht kommen kann müssen wir in Mal besuchen fahren.
Machen dann einen Saarland, Eifel-Sammeltransport. Könnte ein schönes Wochende werden
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Andy 28
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Re: Wikinger Blut

Beitrag von Andy 28 »

Hallo Holli,

ich habe deinen Bericht zur Herstellung des Wikingerblutes gelesen, daraus resultieren folgende Fragen:

Kannst du einen Lieferanten für die Werkzeuge zur Herstellung besonders empfehlen? Sprich hervorragende Qualität aber dafür auch etwas teurer oder wo man ggf die Finger von lassen sollte?

Weißt du ob ich einen solchen Ansatz in dieser Reifephase von einem Jahr auch über weite Strecken mit dem Auto transportieren kann? Ich habe den Umzug mit meiner Familie im Hinterkopf.

Oder muß das Ganze gar nicht ganz so lange reifen, was kannst du mir da empfehlen?

Sollte man das nach der Eifung in Flaschen packen oder kann das in einem Glasballon mit Zapfhahn verwahrt werden?

Wie ist da deine Erfahrung mit der Haltbharkeit?

:frage: :frage: :danke:


Gruß
Andreas
Schönen Gruß

Andy 28

Was du dir vorstellen kannst, kannst du auch bauen.
Holli

Re: Wikinger Blut

Beitrag von Holli »

Hallo Andy,

für den Erstversuch kannst du im Hausgalt vorhandene Geräte benutzen.

Einen Hobbock mit Deckel für 40kg Honig hast du ja sicherlich.

In den Deckel musst du ein Loch stechen und mit einem Gärröhrchen (ca. € 1,80) aus der Drogerie versehen.

Fertig ist der Gärbehälter.

Später brauchst du dann noch ein Stück Schlauch, um den Jungwein von der Maische abzuziehen.

Wenn du aber sofort voll einsteigen möchtest, bekommst du hier alles was das Winzerherz begehrt

http://www.arauner.com/erp/welcome.action

In einem Umzug mit reifendem Wein sehe ich kein Problem. Aufgewirbelte Trubteilchen werden sich in wenigen Tagen wieder setzen.

Die Lagerung der Weins im Glasbehälter mit Zapfhahn halte ich nicht für sinnvoll, da mit jeder Entnahme auch Sauerstoff in den Behälter gelangt.

Dadurch oxidiert der Wein und die schöne rote Farbe wandelt sich in ein rostbraun.

Ich hatte den Wein in 1 Liter Mineralwasserflaschen gefüllt.

Das ist zwar nicht schick und schon garnicht stilvoll, aber preiswert und praktisch.

Ich würde den Wein innerhalb eines Jahres nach dem Abfüllen trinken. Steht er länger leidet die Farbe.

Sauerkirschen bekommst du sehr günstig gefroren in der Metro, Handelshof oder den anderen Märkten für Großverbraucher.
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Klaus
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Re: Wikinger Blut

Beitrag von Klaus »

Martin ich kann mir garnicht vorstellen, dass so ein Wein über ein Jahr halten soll......der ist doch viel schneller getrunken als gedacht.....meine Fruchtweine halten z.B. nie so lange.....*lach*
Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken ( Noka)
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Andy 28
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Re: Wikinger Blut

Beitrag von Andy 28 »

So es hat begonnen, und zwar frei nach Hardy: Facta non verba. (Taten nicht Worte).

Habe die Weinherstellerutensilien angefordert. Ich denke es kann dann alsbald losgehen, sobald die Lieferung eingeht werden die Sauerkirschen im Großmarkt gekauft.

Bilder sind ja hier an dieser Stelle ungewünscht, nicht wahr?? :pfeifend: :pfeifend: :pfeifend: :pfeifend: :pfeifend: :pfeifend:
Schönen Gruß

Andy 28

Was du dir vorstellen kannst, kannst du auch bauen.
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