Hallöchen Allerseits,
ein Jahr ist nun schon vergangen und es gibt einige "Kleinigkeiten" nachzutragen.
Der Grainfather ( für alle die sich dafür interessieren,der Rest kann den nächstenTrööt aufmachen
):
Am Anfang schaffte ich es mit einem 30 L Braugerät knappe 23 L zu brauen. Mittlerweile habe ich es "raus" und komme nahezu regelmässig auf 28+
Das ist für mich völlig ausreichend.
Zwischenzeitlich hatte ich allerdings Braugeräte abhängige Schwierigkeiten,die waren nicht OHNE! Alles ist in dem Braugerät angebrannt und zwar sooo HEFTIG das ich nahezu 3 Std. schrubben durfte um das wieder vom Boden zu lösen
Nachdem ich dann mit dem Verkäufer mal ein "intensives" Telefonat hatte hat sich etliches geklärt. Ich hatte einige Fehler während des Brauvorgangs gemacht, und nachdem ich diese abgestellt habe ,funzt das Teil äscht juut !!!
Übung macht auch hier den Meister
Das Gären
Anfangs waren die Gärzeiten bei meinem Sud sooooo kurz,dass ich äscht dachte :Dat jibbet nich. Mittlerweile habe ich einige "Sachen" geändert und es gärt schon deutlich länger,was sich im Geschmack wesentlich bemerkbar macht !
Das Reifen
Diesen Vorgang habe ich auch wesentlich verändert. Was für mich von Beginn an klar war ,dass ich den Sud auf keinen Fall in Flaschen haben wollte! Dieses ewige Gewische und Desinfizieren von zig Flaschen war mir zuviel Hantier. Also ich wollte es im Fass haben. Daraufhin habe ich mir 20 L KEG Fässer und 30L KEG Fässer besorgt. Das hat sich allerdings nach einigen Suden als ziemlich "unbrauchbar" dargestellt. Die Reinigung dieser Fässer ist ähnlich Aufwendig(da ich mit der Hand nicht hiein komme) wie Flaschen.
Was sich als wirklich brauchbar erwiesen hat ist Cola Container !!! Es gibt Kleine und Große (9L oder 18 L) Dazu kommt (das ist jetzt fast immer) das ich auf 28 L Sud komme( Na ja wer Rechnen kann sieht das dies mehr als Ideal ist ! ) Die Reinigung geht wirklich super schnell( zumindest im Gegensatz zu Flaschen oder KEG Fässern) Das Zapfen ist äscht total genial, ich kann deutlich mehr Fässer kühlen (lagern),als KEG Fässer, und der Transport ist absolut genial. Ich habe mir eine 2,5 kg CO² Flasche besorgt und damit kann ich mindestens 10x18 L Container zapfen. Dazu habe ich einen Zapfschlauch,gibt für kleines Geld im Handel,somit habe ich eigene Hopfen Kaltschorle egal wohin ich fahre. UND DAS KALT !!!! Besser geht kaum.
Fazit nach nun einem Jahr des Brauens: Ich würde es immer wieder tun, und wer es sich nicht selbst macht
ist auch selbst Schuld
! Manchmal würde ich mir einen größeren Baruapparat wünschen ( vielleicht 50 L, vor allem wenn der Sud wieder so ist wie beim letzten Weizen,das war äscht ein Träumchen
) aber insgesamt( vor allem auch da ich wenige Forumsbesuche habe
) reichen 30 L i.d.Regel völlig aus.
Überaschungen:
Die für mich wohl größte Überaschung war und ist : Die Unendliche Geschmacksvielfalt von Bier kennen lernen zu dürfen. Wer nur industrielles Bier kennt wird nicht glauben was sich da in der Nase und auf der Zunge abspielen kann !!!! Irre !!!!
Das ist wie Wein.
Wenn ich ab und an irgendwo in ner Kneipe an einem Bier rieche,bevor ich es trinke,gucken mich alle entsetzt an. Was machst du denn ? Wenn ich denen dann erkläre das ich auch mal riechen möchte wwas mich geschmacklich erwartet,werde ich meist für völlig bescheuert gehalten...
Gut die wissen ja nicht was Ihnen entgeht
Vor allem aber : Wie sich das Bier verändert,welche Aromen im Laufe der "Trinkzeit" sich da verändern,entwickeln, dass hätte ich so nie für möglich gehalten. Das ist äscht der Hammer !!!!
Bisherige Sude :
Weizen: Hier hat sich ein Rezept heraus kristallisiert, das ist für mich der absolute KNALLER !!! Hierbei ist besonders der HOPFEN Kriegsentscheident und die Hopfengabe !!! Die letzte Hopfengabe erfolgt meist wenige Minuten vor Ende der Kochzeit ! Diese Hopfengabe gebe ich aber nicht in den kochenden Sud,sondern ich gebe diese in einem Teebeutel mit ins Gärfass !!! ( Jaaaaa jetzt kommen die Kritiker und sagen : DAS IST JA NICHT NACH DEM REINHEITSGEBOT !!!! ) Das stimmt auch !!! Aber es ist geschmacklich der absolute Hammer !!! Durch die Kombi Hopfen und Hefe kommen Citrusartige Aromen bis hin zu Mango vor. Allerdings braucht es dazu auch mindestens 4-6 Wochen der Reifung
Aber es lohnt sich zu warten.Ein Träumchen. UND vor allem :
ES IST MIR SCHEISSEGAL OB DAS MIT DEM REINHEITSGEBOT ÜBEREINSTIMMT !!!! Wer Bier mit Mikroplastik filtert und dieses nach dem Filtern nicht wieder ganz heraus bekommt von dem lasse ich mir nicht erzählen was Bier oder sogar Reinheitsgebot ist !!!
Alt
Das deutsche(düsseldorfer) Alt, ist okay und äscht lägga. Aber ich habe dieses Alt "geklont". Ich habe die Grundsudherstellung im Wesentlichen beibehalten, habe aber zwei Zutaten aus dem Irischen Ale(Pondon zum deutschen Alt) ausgetauscht. Die irische/englische Gerste. Die hat "was" was die deutsche nicht hat. Seeehr betonte Karamellnoten. Dazu habe ich noch eine Hefe aus dem Brexitland genommen, diese fügt dem Alt noch Zartbitterschokolade hinzu,einfach Irre dieses Zusammenspiel !!! Wenn ich es schaffe den Sud mehr als 12 Wochen nicht anzufassen,was mir bisher nur ein einzige Mal gelungen ist( ist einfach zu lecker )
, dann kommen diese Aromen hervor...
Irish red ale
Dieses geht in Richtung Stout/Guinnes,es ist allerdings nicht so Streng im Kaffeegeschmack gefangen,hat wesentlich mehr Aromenvielfalt,ist nicht sooo von Bitterhopfen eingeklemmt,ist süffiger,aaach was soll das ganze Gequatsche: dat Zeugs schmeckt scheiße lägga !!! Punkt Ende Aus....Und der Schaum ist der Knaller...
Mein letzter Versuch( reift noch)
KÖLSCH
Meine erste Begegnung mit Kölsch liegt lange zurück und man hatte das arme Getränk in eine Flasche gezwengt ! Das arme Bier
Es schmeckte mit überhaupt nicht ! Ist nicht mein Ding!
Meine zweite Begegnung mit diesem "Wasser" war in Köln im Früh ! Und ich kann heute sagen das hatte nichts mit dem zu tun was ich aus der Flasche kannte. Das war äscht lägga !!! Ausnahmslos Lägga !!!!
Heute nehme ich an ,dass das was man im Früh bekommt der "richtige Sud" ist, also BEVOR es industriel versaubeutelt wird,damit es unendlich lange haltbar,"trinkbar" ist, denn danach schmeckt es mir ,auch aus nem Fass, nicht mehr
Also MUSS noch etwas mit dem Bier passieren bevor es die Brauerei verlässt !!!! Was das wohl ist????
Nun war es an der Zeit diesem Geschmack auf die Schliche zu kommen.
Lange Rede kurzer Sinn : ich habe es gebraut und zwar ( zum ersten mal ) mit Flüssighefe ! Bisher hatte ich immer Trockenhefe benutzt( bei allen anderen Suden )
Die Gärung war schon eine völlig andere ! Langsamer im Verlauf, mit deutlichen Uneterschieden in den Aromen !!! Schon bei der Gärung
Hatte ich so noch nie...
Heute hat es acht Wochen Reife und heute abend werde ich es probieren !!!!
Wenn es sooo schmeckt wie es bei der Gärung geduftet hat,wirds JOIL....wenn nicht war es ein Versuch
Fazit : Braut euer Bier selber, es lohnt sich GENAU SO wie eigenes Brot backen !!!!
Sooo nun kommt noch
MfG Nobby...