Versuch, historisches Grutbier aus dem Jahr 1400
Verfasst: Mi 1. Jul 2015, 12:57
Hallo,
da Bier (brauen) eine meiner Leidenschaften ist, will ich mal viele Jahre zurück gehen und ein Bier nach historischem Rezept brauen. Leider gibt es kein "richtiges" Rezept, da jeder nach seinem Stil und den vorhandenen Mitteln gebraut hat. Die meisten Infos sind noch in den Klöstern erhalten. Jedes Kloster versorgte sich autark und hatte natürlich auch seine eigene Brauerei, i.d.R. neben den Bäckern. Die benutzten die Brauhefe, damals Zeug genannt, zum Backen. Das wird dann der 2. Versuch, die Hefe nach dem Brauen des Grutbieres zum Brotbacken zu benutzen.
http://www.campus-galli.de/klosterplan/ So sah ein Kloster früher aus. Der Rest der Seite ist aber auch ganz interessant.
Jetzt zum Brauen:
Ich werde je 50% Gertsen- und Hafermalz nehmen. Hafer ist früher oft verwendet worden, läßt das Bier aber nicht so gut klären und verträgt sich geschmacklich nicht so gut mit Hopfen.
Statt des Hopfen nehme ich Blätter vom Gagelstrauch, Blüten von der Schafgarbe und Rosmarin. Eigentlich wollte ich noch Mädesüß dazu nehmen, hab aber noch keines gefunden. Der Samen ist leider nicht aufgegangen, dafür wächst und gedeiht der extra fürs Grutbier gekaufte Gagelstrauch.
Die Hefe ist eine ziemlich neutralvergärende Trockenhefe, die Notthingham.
Damit ich mir überhaupt einmal einen Eindruck des Geschmackes der Kräuter machen kann, habe ich mir von jedem einzelnen Kraut einen Tee aufgeschüttet.
Der "Gageltee", 2 kleine, leicht zerdrückte Blätter, riecht sehr aromatisch, leicht grasig und schmeckt seeeehr bitter, so ein wenig Richtung Lorbeer.
Der "Schafgarbetee", 2 kleine Blütenköpfchen, riecht und schmeckt ähnlich wie der Gagel, aber lange nicht so bitter.
Der "Rosmarintee", halt nach Rosmarin, dieser Geschmack dürfte bekannt sein.
Zusammengeschüttet auf jeden Fall sehr aromatisch und ........bitter. Kann ich mir im Bier gut vorstellen. Ich werde auf jeden Fall einen Teil der Kräuter erst beim Abkühlen zufügen, sonst geht das Aroma beim Kochen verloren. Vielleicht stopfe ich das Bier noch mit den Kräutern. Stopfen, da werden die Kräuter zum Gären dazu gegeben, die geben dann wenig Geschmack aber viele Aromastoffe ab.
So, das wär's fürs Erste, der Braubericht folgt.
Schade, daß mir das Mädesüß fehlt. Im Mädesüß ist Salizylsäure enthalten, der Grundstoff im Aspirin.
Das Mädesüßbier neutralisiert mit jedem den kommenden Kater
da Bier (brauen) eine meiner Leidenschaften ist, will ich mal viele Jahre zurück gehen und ein Bier nach historischem Rezept brauen. Leider gibt es kein "richtiges" Rezept, da jeder nach seinem Stil und den vorhandenen Mitteln gebraut hat. Die meisten Infos sind noch in den Klöstern erhalten. Jedes Kloster versorgte sich autark und hatte natürlich auch seine eigene Brauerei, i.d.R. neben den Bäckern. Die benutzten die Brauhefe, damals Zeug genannt, zum Backen. Das wird dann der 2. Versuch, die Hefe nach dem Brauen des Grutbieres zum Brotbacken zu benutzen.
http://www.campus-galli.de/klosterplan/ So sah ein Kloster früher aus. Der Rest der Seite ist aber auch ganz interessant.
Jetzt zum Brauen:
Ich werde je 50% Gertsen- und Hafermalz nehmen. Hafer ist früher oft verwendet worden, läßt das Bier aber nicht so gut klären und verträgt sich geschmacklich nicht so gut mit Hopfen.
Statt des Hopfen nehme ich Blätter vom Gagelstrauch, Blüten von der Schafgarbe und Rosmarin. Eigentlich wollte ich noch Mädesüß dazu nehmen, hab aber noch keines gefunden. Der Samen ist leider nicht aufgegangen, dafür wächst und gedeiht der extra fürs Grutbier gekaufte Gagelstrauch.
Die Hefe ist eine ziemlich neutralvergärende Trockenhefe, die Notthingham.
Damit ich mir überhaupt einmal einen Eindruck des Geschmackes der Kräuter machen kann, habe ich mir von jedem einzelnen Kraut einen Tee aufgeschüttet.
Der "Gageltee", 2 kleine, leicht zerdrückte Blätter, riecht sehr aromatisch, leicht grasig und schmeckt seeeehr bitter, so ein wenig Richtung Lorbeer.
Der "Schafgarbetee", 2 kleine Blütenköpfchen, riecht und schmeckt ähnlich wie der Gagel, aber lange nicht so bitter.
Der "Rosmarintee", halt nach Rosmarin, dieser Geschmack dürfte bekannt sein.
Zusammengeschüttet auf jeden Fall sehr aromatisch und ........bitter. Kann ich mir im Bier gut vorstellen. Ich werde auf jeden Fall einen Teil der Kräuter erst beim Abkühlen zufügen, sonst geht das Aroma beim Kochen verloren. Vielleicht stopfe ich das Bier noch mit den Kräutern. Stopfen, da werden die Kräuter zum Gären dazu gegeben, die geben dann wenig Geschmack aber viele Aromastoffe ab.
So, das wär's fürs Erste, der Braubericht folgt.
Schade, daß mir das Mädesüß fehlt. Im Mädesüß ist Salizylsäure enthalten, der Grundstoff im Aspirin.
Das Mädesüßbier neutralisiert mit jedem den kommenden Kater