Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Alles was vor dem Bau eines Steinbackofens zu berücksichtigen ist
Carav

Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Carav »

Moin moin,

wo fange ich an? Ich hole mal aus, bei mir wird alles eine Nummer größer als es wahrscheinlich nötig ist ( Beispiel: meine Frau rettet zwei Kaninchen mit dem Ergebnis das ich nun neben dem Haus ein 46m³ großes Gehege habe das auch noch über 1m tief in die Erde gebaut worden ist damit sie auch ihrer Natur folgend buddeln können), lange Rede gar kein Sinn, Platz ist vorhanden, und nun kommt der Gedanke nicht nur ein Steinbackofen in den Garten zu stellen sondern gleich eine Ganze Küche mit Ofen, Feuerstelle mit Schwenkgrill und Arbeitsfläche mit eingelassenem Kräuterbeet.

Nun aber zum eigentlichen Thema: Ich sehe nun wenn ich mich so umsehe zwei Arten einen Ofen zu benutzen, die eine ist den Ofen anzuheizen, die Glut auszukehren und dann mit der gespeicherten wärme zu backen, das zweite ist neben dem laufenden Feuer zu Arbeiten und dann mit offener Tür? Verbessert mich wenn ich da falsch liege, ich habe ja noch keinen :D Gibt es bei den beiden Arten Unterschiede in der Konstruktion? Ich würde gerne die Wahl zwischen beiden Arten haben was in meinem Denken dazu führt das der Ofen wohl ein wenig größer werden muss als wenn ich nur die erste Art verwenden wollte, richtig?

Das nächste ist die Höhe, ich lese nun schon des öfteren das die optimale Höhe bei 45 bis 60cm liegt, aber wenn ich mir die runden Öfen ansehe, also nicht die länglichen Gewölbe oder auch die Kastenförmigen ( konstruktiv wohl einfach, aber in meinem Denken wohl eine sehr schlechte Wärmeverteilung), dann sind die ja aus der Natur der Sache doch schon höher als diese 60cm, wenn ich 1m rund mauere ist doch dann die höhe größer oder nicht?

Frage über Fragen, und es werden noch mehr werden denke ich.

Aber schon mal vorweg ein dickes :danke:
Drechseljaeger
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Drechseljaeger »

Hallo Carav,
es handelt sich um den gleichen Ofen.
a) Glut auskehren(aushudeln) = Kuchen, Braten und Brot.
B) laufendes Feuer = Pizza
dieses ist in groben Zügen. Die Höhe sollte höchstens 40 - 50 cm sein, wegen der Hitzeverteilung.
Dieses sind die Gedanken eines Neulings. Wir haben jedoch viele Spezialisten
, die sich sicherlich auch bald melden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter
Die Erde dreht, der Drechsler auch.
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Ottis Eicher
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Ottis Eicher »

Hallo,

du solltest erst einmal entscheiden was du willst, wie viel Platz du zur Verfügung
hast und ob du genug Holz zum befeuern zur Verfügung hast. Mach Skizzen
und stell diese zur Diskussion ein.

In den hier gezeigten Öfen ist die eine wie die andere Möglichkeit zu Herstellung
der Speisen möglich, ein Ofen für beide Varianten. So wie Dieter es geschrieben hat.
Gruß aus dem Sauerland

Ottis Eicher
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Backwahn
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Backwahn »

Hallo Carav,
wie DJ schon erwähnte ist im Ofen beides möglich, eine weitere variante wäre noch die indirekte Beheizung mit getrennten Back- und Feuerräumen.
Räuchern geht z.B. auch noch.
Die Kuppelhöhe darfst du natürlich nicht als Halbkugel rechnen, bei 1 Meter gehen z.B. ja die Materialstärken runter.
Kannst du die Idee mit dem Kräuterbeet nochmal näher erklären, skizzieren? Das hört sich nämlich spannend an.
Carav

Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Carav »

Mh, Skizze, ja, ne!

Also Skizzen und Zeichnungen dürft ihr bei mir leider nicht erwarten, da würde glaube ich kein Mensch schlau draus werden, das ist mir einfach nicht in die Wiege gelegt worden.

Also zur Frage Platz und Brennholz, 5000qm Garten am Waldrand, ich denke das beantwortet beide Fragen :D

So, nun zum Thema, ich möchte eine neue Terrasse bauen da ich mein Haus gedämmt habe und dafür alles abgerissen worden ist, das ganze soll Richtung Strasse mit einer Mauer gegen Blicke und Lärm geschützt werden, die Mauer wird ca 1,5m hoch und gleichzeitig die Rückwand der Küchenzeile. Vor ein paar Wochen kam mir die Idee die Mauer einfach etwas breiter zu machen und dann oben in der Mitte die letzten beiden Steinreihen weg zu lassen, den Spalt könnte man dann mit Kräuter bepflanzen die dann direkt zur Verfügung stehen, vielleicht finde ich auch gleich Steine die hohl sind mit denen das geht.

Den Aushub für die Terrasse wollte ich gar nicht erst abfahren, die letzten Tage kam mir die Idee das ich damit einen Hügel neben der Terrasse aufschütte für einen Steingarten, gibt ja Kräuter die da unheimlich drauf stehen. Tomaten, Paprika und andere Gemüsesorten sind auch nicht weit weg.

Desweiteren wollte ich auch noch eine offene Feuerstelle mit einbauen, ein gemütliches offenes Feuer ist schon was, von Stockbrot und Gulaschkessel mit dem Pfadfindertrupp meines Sohnes gar nicht erst anzufangen.

Aber nun wieder zum Ofen, weder Brennholz noch Platz stellen in jeglicher Art und weise ein Problem da, ich denke eher das das Augenmerk auf einfachen Betrieb zu legen ist damit ein Anfänger Erfahrungen sammeln kann und auch ansprechende Ergebnisse erzielen kann. Das man sich an jeden Kamin gewöhnen muss weiß ich natürlich, das merkte ich schon öfter wenn ich einen neuen ins Haus gebaut habe, jeder Kaminofen hat seinen eigenen Charakter.
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Ottis Eicher
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Ottis Eicher »

Hallo Carav,

dann steht deinem Ofen ja nichts im Wege, du musst
dir nur noch klar werden was du backen, schmoren
oder kochen willst. Dann legst du die Größe danach
aus. Wenn du ein ganzes Spanferkel reinschieben willst
musst du halt einen entsprechenden Backraum und
Türabmaße haben.

Viel Spaß beim Planen/Bauen.
Gruß aus dem Sauerland

Ottis Eicher
Carav

Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Carav »

Ein Spanferkel wohl nicht, aber Pizzen, mal einen Braten, Brot und relativ normale Portionen, die Maße der Tür dachte ich lege ich nach dem 20l Kessel fest den ich habe, das wird wohl das größte was da mal rein muss.

Im Moment bin ich halt noch auf der Suche nach dem passenden Steinen, ich habe in der Umgebung schon einige Adressen angefahren, aber leider war nichts brauchbares dabei, die waren alle zu schwer, Porendichte zu gering oder die Preisvorstellungen der Parteien wollten sich nicht decken :D

Zum Glück habe ich ja schon raus gefunden das es direkt hier in Norderstedt einen Händler für Schamottsteine gibt, das spart Transportwege.

Also alles in allem sind im Moment relativ große Schritte passiert, ich habe einen Gartenbauer der mit Rat und Tat zur Seite steht, außer dem, was ich als absoluten Luxus bezeichne, habe ich einen Ofenbauer und einen Maurer kennen gelernt.

Ich glaube das wird, dieses Jahr noch die Mauer stellen und die anderen Fundamente machen und dann mal sehen wie weit ich komme, gezielte Fertigstellung ist dann im Mai 2014.
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Ottis Eicher
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Ottis Eicher »

Hallo Carav,

bei Schamottesteinen auf die Lebensmittelechtheit achten.
Gruß aus dem Sauerland

Ottis Eicher
Börni

Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von Börni »

Carav,

die Problematik mit der Größe hatte ich auch.
Ich habe mich dann an der Größe von Steinis Ofen orientiert. Ein ganzes Spanferkel will/wollte ich auch nicht unbedingt darin machen. Ein kleiner Frischling passt immer noch rein.
Für mich war das der Kompromiss - bin bisher mit der Größe des Ofens voll und ganz zufrieden.
Mann kann jetzt noch überlegen ob man einen Tunnel- oder Kuppelofen bauen möchte.
Ach und bei der Größe bekommst Du nicht mehr als zwei Pizzen rein - aber mehr braucht es meiner Ansicht nach auch nicht. Die Pizzen dauern in der Regel 4 Min. wenn dann mal ein paar mehr gemacht werden müssen (was nicht all zu oft vorkommt) dann dauert es halt ein wenig länger. Es muss ja auch immer alles ein wenig in Relation zum Brennholz bleiben.
Ein Ofenbauer hier aus der Umgebung riet mir zu einem noch kleineren Ofen - eben wegen der benötigten Holzmenge und Energie (Restwärme) die oftmals (evtl.) nicht genutzt wird.
Aber was solls mit einer großen Schubkarre Holz komme ich pro Anheizen gut aus. Ich verwende im Übrigen meist Fichten- oder Kiefernholz weil das weniger Restglut erzeugt und so der Ofen homogener aufgewärmt wird.
LK1992
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Re: Größenwahn und seine Folgen, Kalkulationsfragen

Beitrag von LK1992 »

Hallo Carav,

gibt es schon Fotos vom geplanten Standort
des Ofen?
:bilder:

Liebe Grüße
Benny
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