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Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: So 27. Okt 2019, 22:11
von DAP
Hallo Backes,

das sieht ja wirklich super gut aus, von mir auch ein dickes :respekt:

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Mo 28. Okt 2019, 08:50
von golfer
Saubere Arbeit :respekt:
Bin schon sehr gespannt auf die nächsten Bilder!

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Di 29. Okt 2019, 21:23
von Warmumformer
:respekt: :respekt: :respekt: sehr sauber gearbeitet, da wollen wir mal nix dran aussetzen, ausser :bilder: und zwar viele

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Do 31. Okt 2019, 20:39
von Crumb
Bin ja selten hier, aber muss sagen

R E S P E K T

geile Sch....Amotte :sabbern:

Gruß
Crumb

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Sa 2. Nov 2019, 21:24
von Backes
Hallo,

jetzt wo die Kuppel des Ofens fertig ist geht's an "Gesicht", die Vorderfront mit den Türen.

Das Portal der Backofentür ist vom Ofen thermisch entkoppelt um späterer Rissbildung entgegen zu wirken. Im Bild ist der Spalt (ca. 10mm) zwischen dem Ofenportal und dem Türenportal deutlich erkennbar. Zur Isolierung gegenüber dem Ofenportal muß dieser später noch formschlüssig mit Schaumglasstreifen ausgefüllt und zuletzt mit einer Ofendichtschnur verschlossen werden. Die untere Hälfte der Kuppel ist aussen bereits mit Schaumglas isoliert.

Beide Türen sind aus massivem Gußeisen und demzufolge recht schwer. Bevor die Backofentür Fabrikat Brunner, Modell "Sailerhof" mit dem Türenportal vermauert wurde habe ich die Konturen der Backofentür paßgenau in die Schamottsteine des Türportals eingefräst um zusätzliche Stabilität in der Statik zu erreichen.

Hier im Bild ist auch der Edelstahl-Deckel des Ascheschachtes gut sehen.

Im nächsten Schritt geht's an den Rauchabzug mit der Drosselklappe.

Grüsse

Ulrich

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Fr 8. Nov 2019, 18:23
von Backes
Hallo,

wie schon angekündigt, gibt's heute den Einblick in den Rauchrohr-Drosselklappen-Mechanismus.

Zunächst stand wieder einmal die Frage im Raum: Kaufen oder kreativ sein?

Nach vielen Überlegungen habe ich mich (wie so oft!!) für die zweite Alternative entschieden.
Ausgehend von Schamottrohren für den Rauchabzuges war es für mich wichtig, dass die Lösung sofern möglich, kein Potenzial für thermische Rissbildung aufgrund unterschiedlicher Material-Ausdehnungskoeffizienten in sich birgt. Ein Materialwechsel von Stein auf Metall und ggf. wieder zurück muß daher vermieden werden - das war der Grundgedanke für die weiteren Überlegungen.

Nun zur Lösung:

Im Schamottrohr direkt über dem Ofenportal befindet sich eine runde Drosselklappe aus 5mm Edelstahl, die ihrerseits beidseitig schwimmend drehbar gelagert ist. Damit ist sichergestellt, daß es über den Einfluß der Temperatur keine mechanische Verspannungen zwischen dem Mechanismus der Drosselklappe und dem Rauchrohr geben kann. Die Bedienung erfolgt über einen Hebel der auch die Klappenstellung erkennen läßt, direkt an der Ofenfront oberhalb der Backofentür.
Praxiserfahrung haben mittlerweile bestätigt, dass eine zuverlässige, leichtgängige Bedienbarkeit der Drosselklappe über den gesamten Temperaturbereich gewährleistet ist.

Für alle Interessierten nachstehend noch einige Details dazu.

Grüsse aus dem Schwabenland

Ulrich

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Fr 8. Nov 2019, 20:22
von Waidler
Ein absolut geniales Objekt hast du da hingestellt! Der Wahnsinn!

Viel Spaß damit!

MFG
Waidler

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Mo 18. Nov 2019, 19:26
von Backes
Hallo,

heute möchte ich allen Interessierten einen Einblick in ein weiteres Detail meines SBO Projektes geben. Der Fokus hierbei liegt auf Temperaturmessung.

Aus dem Wunsch, als Neueinsteiger in Sachen SBO die thermischen Zusammenhänge und letztendlich auch die Temperaturcharakteristik meines Ofens besser verstehen zu können, entstand die Idee zur Temperaturerfassung an den m.E. relevanten Positionen innerhalb der Ofengeometrie. Im Zuge des Kuppelaufbaues habe ich daher 4 Hülsen für die Aufnahme von Thermoelementen fest mit eingebaut. Die Position derselben ist auf der nachstehenden Skizze ersichtlich.

Fühler T1 innerhalb der Kuppel
Fühler T2 Kuppelwandung innen
Fühler T3 Kuppelwandung aussen
Fühler T4 im Backboden (knapp unter der Backfläche)

Die Bedeutung von T1 und T4 ist selbsterklärend. Über die Differenz zwischen T2 und T3 soll es möglich werden zu ermitteln, ob das Speichervermögen der Schamottsteine bereits ausgereizt ist oder ob noch zusätzliche Energie aufgenommen werden kann. D.h. solange die Wand nicht vollständig durchgewärmt ist kann noch zusätzliche Energie gespeichert werden. Durch die Kenntnis zum zeitlichen Verlauf der Durchwärmphase verspreche ich mir mittel-/langfristig die Chance zur Optimierung der Aufheizphase des SBO.

Im Zuge der kontinuierlichen Messungen soll darüber eine Temperaturanzeige erfolgen und im Weiteren auch der thermische Verlauf des SBO Betriebsprozesses für zielführende Auswertung und Optimierung von Backabläufen protokolliert werden.

Im Sinne der Wartungsfreundlichkeit verwende ich Hülsen aus Edelstahl zur Aufnahme der Temperaturfühler. Die interne Feder stellt sicher, daß der Fühler im direkten Kontakt mit dem vorderen Ende der Hülse steht um Messfehler aufgrund ungenügendem thermischem Übergang soweit möglich wirksam zu vermeiden.

Ich hoffe, daß die nachstehenden Bilder helfen, die vorgenannten Sachverhalte zu verdeutlichen bevor die Kuppel vollständig mit Schaumglas isoliert ist.
Wie Ihr unschwer erkennen könnt, ist's noch eine lange Strecke bis zum ersten Einheizen.

Doch zunächst wünsche ich Euch viel Spaß beim betrachten der Bilder!

Würde mich freuen, wenn es jemanden hier im Forum gibt, der bereits ähnliches nutzt und mit dem ich mich betreffend Erfahrungswerten austauschen kann.

Grüsse

Ulrich

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Mo 18. Nov 2019, 19:29
von Novum64
Wow, hier macht einer seine Doktorarbeit.
Geniale Gedankengänge, bin gespannt, wie´s funktioniert.

Re: Backhaus am Lindenplatz

Verfasst: Di 19. Nov 2019, 14:07
von uu3
Backes hat geschrieben:Hallo,

heute möchte ich allen Interessierten einen Einblick in ein weiteres Detail meines SBO Projektes geben. Der Fokus hierbei liegt auf Temperaturmessung.

Aus dem Wunsch, als Neueinsteiger in Sachen SBO die thermischen Zusammenhänge und letztendlich auch die Temperaturcharakteristik meines Ofens besser verstehen zu können, entstand die Idee zur Temperaturerfassung an den m.E. relevanten Positionen innerhalb der Ofengeometrie. Im Zuge des Kuppelaufbaues habe ich daher 4 Hülsen für die Aufnahme von Thermoelementen fest mit eingebaut. Die Position derselben ist auf der nachstehenden Skizze ersichtlich.

Fühler T1 innerhalb der Kuppel
Fühler T2 Kuppelwandung innen
Fühler T3 Kuppelwandung aussen
Fühler T4 im Backboden (knapp unter der Backfläche)

Die Bedeutung von T1 und T4 ist selbsterklärend. Über die Differenz zwischen T2 und T3 soll es möglich werden zu ermitteln, ob das Speichervermögen der Schamottsteine bereits ausgereizt ist oder ob noch zusätzliche Energie aufgenommen werden kann. D.h. solange die Wand nicht vollständig durchgewärmt ist kann noch zusätzliche Energie gespeichert werden. Durch die Kenntnis zum zeitlichen Verlauf der Durchwärmphase verspreche ich mir mittel-/langfristig die Chance zur Optimierung der Aufheizphase des SBO.

Im Zuge der kontinuierlichen Messungen soll darüber eine Temperaturanzeige erfolgen und im Weiteren auch der thermische Verlauf des SBO Betriebsprozesses für zielführende Auswertung und Optimierung von Backabläufen protokolliert werden.

Im Sinne der Wartungsfreundlichkeit verwende ich Hülsen aus Edelstahl zur Aufnahme der Temperaturfühler. Die interne Feder stellt sicher, daß der Fühler im direkten Kontakt mit dem vorderen Ende der Hülse steht um Messfehler aufgrund ungenügendem thermischem Übergang soweit möglich wirksam zu vermeiden.

Ich hoffe, daß die nachstehenden Bilder helfen, die vorgenannten Sachverhalte zu verdeutlichen bevor die Kuppel vollständig mit Schaumglas isoliert ist.
Wie Ihr unschwer erkennen könnt, ist's noch eine lange Strecke bis zum ersten Einheizen.

Doch zunächst wünsche ich Euch viel Spaß beim betrachten der Bilder!

Würde mich freuen, wenn es jemanden hier im Forum gibt, der bereits ähnliches nutzt und mit dem ich mich betreffend Erfahrungswerten austauschen kann.

Grüsse

Ulrich
Hallo Backes

Es treibt mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht wenn ich die vielen Thermometer sehe die hier von verschiedenen Forumsmitglieder im Einsatz sind. Sicher will man zu Beginn alles richtig machen und genau wissen was macht mein Ofen zu welcher Zeit. Nach einigen Jahren des Backens habe ich gar keinen Thermometer mehr. Zu Beginn hatte ich einen IR Thermometer dann eine selbstgebauten den ich über mein Netzwerk auf dem Schmartphone ablesen konnte weil mir das ständige in den Garten laufen zu blöd war. Doch wenn du die ersten Gehversuche mit deinem Ofen hinter dir hast weist du wie dein Ofen funktioniert dann benutzt du immer die selbe Menge Holz zum anfeuern das brennt in der selben Zeit ab ergibt ungefähr die selbe Endtemperatur dann kommt die selbe Zeit des Wartens nach dem Aushudeln des Ofens. Du wirst sehen die Routine macht Thermometer eigentlich überflüssig. Was ich aber bestimmt sagen kann Thermometer in der Türe sind sehr irreführend.
Beim Backen und Kochen mit Feuer gibt es noch den Faktor Luftfeuchtigkeit der sich außer der Temperatur auch erheblich auf das Ergebnis auswirkt.
Ich wünsche dir mit deinem jetzt schon fantastischen Projekt immer s.. viel Spaß und tolle Ergebnisse.
Lieber Gruß
Ralf