Holzbackofen im Großherzogthum Baden

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misterdata
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Danke für die schnelle Antwort Chris. Was für einem Schamottmörtel hast du denn verwendet?
Alles wird gut, viele Grüße, Harry

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chris

Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von chris »

Ich hatte den Monolith E aus dem Schamotteonlineshop
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misterdata
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Neue Überlegung für die "TORTE", die mit tiefer Stimme ruft "ISOLIIIIIIIIIERUNG!!!" :muah: : [Zitat aus Film mit Atze Schröder "U900"]
Eigentlich ist es doch gleich, welche Schicht zuerst kommt? Vielleicht sollte ich die 1. Schicht aus der Steinwolle bilden, so 10-15cm, was auch die Löcher füllen würde, mit Estrichdrahtgitter fixieren und mit dem vielen Lehm (ist ja temperaturfest) eine trocknende Ummantelung herstellen (diesmal rund und glatt und die Schaumglasstücke in den noch feuchten Lehm drücken. Wenn das dann fertig ist, mit einer Schicht Estrichbeton oder Zementmörtel umgeben?
Zuletzt geändert von misterdata am Mi 28. Okt 2015, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von Novum64 »

misterdata hat geschrieben: Eigentlich ist es doch gleich, welche Schicht zuerst kommt?
Rein vom Energieaustausch her schon.
Ich würde erst den Rohbau mit Lehm egalisieren und dann mit Schaumglas isolieren und mit Steinwolle einhüllen. Und darüber dann eine wassedichte Abdeckung bauen. Die Isolierung darf nie nass werden. Sonst ist kein Isolierung mehr. :pfeifend:
Herzliche Grüße aus dem Schwabenland

Martin

Unterschätze nie jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie. (Wilhelm Busch)
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misterdata
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Moin Martin! JA KLAR!!! Manchmal ist man wie vernagelt! Ich grübel rum, wie die Torte glatt wird, aber diese Variation ging mir einfach durch :wall: :patsch:
Genau so mache ich das jetzt! Danke für die Erhellung. Der Lehm ist schon wieder ausgetrocknet, mal schauen, ob ich den vielleicht ohne ewig zu "sumpfen" mit dem Betonmischer schneller sämig bekomme... Ich reporte.
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misterdata
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

In den letzten Tagen hat sich wieder Einiges getan:

Zwischendurch habe ich nach Holz gesucht, und wäre beinahe einem Betrüger aus Gallien aufgesessen, der zu Superpreis 25 oder 50cbm angeboten hat. Anfangs wollte der Überweisung im Voraus, was ich ablehnte, und PayPal vorschlug, worauf er einging. Geld per PayPal bezahlt - und nach 3 Tagen Funkstille wollte er auf einmal UNBEDINGT mittels WESTERN UNION bezahlt werden, weil angeblich per PayPal in Frankreich zu hohe Steuern anfallen (Hat wohl gemerkt, dass per PayPal nicht einfach Betrug möglich ist). Also sagte er, mittels "angeblicher" Geheimzahl sei WesternUnion sicher für den Käufer - nur gibt´s die Kohle für ihn auch ohne diesen Einzahlungscode dem Verkäufer nach der Belieferung mitgeteilt zu haben :wirr: WU--> Finger weg, riecht förmlich nach Betrug, die Foren sind voll davon im Internet!! :dagegen: Mistspitz elendiger! Käuferschutz bei PayPal eröffnet. :motz: Die Kohle sehen wir dann also wieder, da PayPal das ja bewirbt - ich berichte auch darüber!

:dafuer: Nun für auch faires Geld (bar bei Lieferung!) von einem netten Herrn aus der benachbarten Pfalz 4 Ster 7 Jahre altes Eichenholz mit für unseren Ofen toll passenden 80cm Stücklänge bekommen:
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Erste Brandschatzung ergab: Eichenholz lässt sich schwer in Brand setzen, aber dann geht´s ab wie Schmit´s Katze!
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Dabei hat sich übrigens tatsächlich die äußere Tür ausgedehnt - Chris hatte Recht - und ging für 30 Minuten nicht mehr auf, die Einschußtür lief einwandfrei - Flex dran und gut.

Da ich noch immer nicht zum Dachdurchbruch gekommen bin, zeigt das Rauchrohr immer noch links ins "Grüne"
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...was "Ogent-Orange"-mäßige fatale Auswirkungen auf die Botanik hat (macht aber nix, die Bananen werden demnächst eh oben abgeschnitten für den Winter) - es gibt gekochtes Bananenblatt! :koch:
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Die Kuppel hat nun auch dieses heftige Feuer überlebt, an den Steinen der Tür außenrum gingen einige kleine Risse auf, die sich nach dem Kühlen wieder verschlossen. Mal sehen, wie man das kitten kann - oder einfach lassen?
Zuletzt geändert von misterdata am Fr 30. Okt 2015, 05:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Der knüppelharte Lehm lag jetzt ein paar Tage im Wassertrog und hat sich in eine zum Teil sämige, zu Teil knetartige Masse zurückverwandelt.
Mit diesem habe ich die "Torte" geglättet und dabei gleich die Schaumglasplatten in den noch feuchten Lehm gedrückt.
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Und zum Schluss die Ganzen Ritzen mit Lehm verschlossen, in der Hoffnung, dass sich der beim Trocknen entstehende Wasserdampf Stellen der geringsten Festigkeit zum Entweichen suchen wird.
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Was er dann auch tat. Ein schnelles Trockungsfeuer (Kuppel nur bis 130°, Boden 200°) entfacht, auf dass das Wasser des Lehmes nicht in die Kuppel eindringen kann und dort Schäden anrichtet, sondern gleich nach außen verdampft:
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Die Temperatur nach fiel dem Verschließen des ausglühenden Ofens innerhalb 12 Stunden auf immerhin 50°/60°C. Ohne Dämmung wären das schon 20/40 ---> zufrieden, es kommt ja noch die Steinwolle drauf, wenn das Wasser raus ist!
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

update: heute abends um 21:30 noch immer ungläubig aufs Bodenthermometer geschaut: 50°C und die Kuppel 35°C. Die Außenfarbe hat sich von "Lehm feucht" auf "Lehm trocken" geändert, innen vermute ich aber immer noch Feuchte. Jetzt habe ich den Ofen nochmals mit 2 dicken Eichenprügeln angeheizt, bis es zumindest nicht mehr auf der Dämm-Kuppel nach außen dampft!
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Re: Holzbackofen im Großherzogthum Baden

Beitrag von misterdata »

Gestern kam aus dem Schaumglas/Lehmaufbau der inneren Dämmschicht erstmalig kein Wasserdampf mehr, ich vermute daher, alles ist verdampft. Also ran an die 2. Dämmschicht: Es soll nun Steinwolle der A1-Stufe in mehreren Schichten um den Ofen gelegt werden bis zur hier im Forum postulierten Optimaldicke von 15cm. Aber diese Platten wollen natürlich gehalten werden. Die Hasendrahtvariante erschien mir aus 2 Gründen für überdenkenswürdig: 1. wieviel Zugkraft hält der Draht beim zuspannen aus? 2. Kosten (eine Rolle Hasendraht kostet ca. 20€/20m) -->Lösung: Estricharmierung aus dem Baumarkt: 1 Matte 2m x 1m = 3,50€ und deutlich stabiler.

Um das Ganze am Boden (also auf Höhe oberer Betonboden + 1 Ziegel) zu verankern haben Anne und ich 2 dünne Baustahlstäbe geholt, angepasst, gebogen und in der Mitte zusammengeschweißt:
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und mittels Metallband, Schraube und Dübel im Deckboden des Ofens verschraubt. Kabelbinder sind für die Grundbefestigung eher zu wacklig
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Vorne angefangen haben wir uns nun nach hinten durchgearbeitet: Vorne die Matten aus Steinwolle aufgelegt und mit den Estrichmatten in Schach gehalten
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Jetzt die hintere Matte angelegt - hier erkannte ich wieder den Fehler, zu wenig Platz gelassen zu haben! Ich muss jetzt wohl ohne mauern eine Mörtelumhüllung aufbringen, damit das Ganze zu ist, aber das kommt ja erst noch...
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Eine kleine Idee kam noch auf: Von der 2. Estrichdrahtmatte schnitt ich die äußeren Enden ab, um dadurch an deren Außenkanten eine Menge lange, umbiegbare Drähte zu bekommen, die dann mit der 1. Estrichdrahtmatte, also der vorderen, und unten mit dem jetzt befestigten Baustahlring durch simples Umbiegen verbunden werden können: Vorteil, nur zum ersten Fixieren beim Zurren Kabelbinder - dann einfach die Drähte umeinander umbiegen, hält Super!!!
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Was ein Kunstwerk! :patsch: Aber hübsch kommt später! Da heute Besuch kam, musste gleich noch angefeuert werden - UND: Bombentemperaturen wie noch wie! Die Dämmung tut das was sie soll - Wärme einsperren im Ofen. Ich denke, wenn jetzt noch die Außenhülle aus Natursteinmörtel und roten Sandsteinen drauf und die Schweinetür auch gedämmt ist, geht kaum noch Energie verloren.

Den Smokereingang freigelegt:
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Eine Stunde feuern; Backboden:
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..und Oberhitze:
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Tagesziel erreicht: Ofen gedämmt, Mudder, Schwiegermudder, Tante, Frau, Kinder et moi - alle hochzufrieden mit den heute bei der erneuten Trockungs-Probefeuerung entstandenen Flammkuchen :hunger: - ....to be continued!!!
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